Paavo Matsin: Gogols Disko

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Eine großartige europäische Dystopie!

lit*europe by homunculus

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Artikelnummer: 2031 Kategorien: ,

Beschreibung

Gattung Belletristik

Autor Paavo Matsin
Übersetzer Maximilian Murmann
Originalsprache Estnisch
Originaltitel Gogoli Disko

Seiten 176
Erscheinungsdatum 25. Februar 2021
Ausgabe Hardcover
ISBN 978-3-946120-31-5

Preis: € (D) 21,00 | € (A) 21,50

Erhältlich auch als eBook auf allen einschlägigen Plattformen sowie zeitnah auf dieser Website.
Ausgabe eBook (ePUB3)
ISBN 978-3-946120-61-2
Preis: € 14,99

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Ausgezeichnet mit dem Preis des Estnischen Kulturkapitals und dem EU-Literaturpreis

Europa in wenigen Jahren: Das neugegründete Zarenreich Russland hat das gesamte Baltikum gewaltsam annektiert und dabei jede Spur estnischer Kultur ausgelöscht. Viljandi, ein vormals gemächliches Städtchen im Herzen Estlands, wurde so zum Sammelbecken für allerlei Bohemiens und gescheiterte Existenzen aus dem neuen Zarenreich.

Eines Morgens raubt der Meisterdieb Konstantin Opiatowitsch in der Straßenbahn einen Mann aus, der sich als der große russische Literaturklassiker Nikolai Gogol entpuppt, nach rund 170 Jahren von den Toten zurückgekehrt. Zusammen mit einem Haufen so zwielichtiger wie charmanter Kleinkrimineller und Tagediebe versucht Opiatowitsch den Wiedergänger für seine Zwecke einzuspannen – doch der will sich nicht in ihren Plan fügen und entfesselt für seine Entführer einen albtraumhaften Reigen, der ganz Viljandi ins Chaos stürzt.

In Gogols Disko nimmt Kultautor Paavo Matsin nicht nur die Angst der Esten vor dem mächtigen Nachbarn aufs Korn, sondern auch ihre Zerrissenheit zwischen östlicher und westlicher Kultur. Mit seinem anarchischen Humor und zahlreichen Bezügen zur Popkultur der Beatles-Ära gelingt es ihm, eine Atmosphäre heraufzubeschwören, in der diese Angst greifbar und zugleich ad absurdum geführt wird.

Nach Übersetzungen ins Englische, Russische, Finnische, Dänische, Bulgarische, Ungarische und Lettische endlich auch auf Deutsch!

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Stimmen

»Gogols Disko ist wie ein Drogentrip.« RBB24 Inforadio, 13. Mai 2022

»Der estnische Autor Paavo Matsin vermischt in dieser psychedelischen Gesellschaftssatire Science-Fiction-, Horror- und Popliteraturelemente, die wohl niemand bei der ersten Lektüre wird auseinanderdröseln können. Eine Intertextualität, auf die man sich einlassen muss, die dann aber zu einem der absonderlichsten Leseerlebnisse des Jahres wird.« Platz 6 der Phantastik Bestenliste November 2021

»Es ist kein gewöhnlicher Roman, sondern eine abgedrehte Achterbahnfahrt voller albtraumhafter Szenen und skurriler Figuren. In Estland sind Matsins experimentelle Romane Kult. Jetzt ist mit »Gogols Disko« erstmals eines seiner Werke auf Deutsch erschienen. Übersetzer Maximilian Murmann hat sich mit Erfolg durch die vielen Wortwitze und Anspielungen gekämpft, und das beigefügte Glossar hilft bei den größten Verwirrungen. (…) Wer Lust hat, sich auf diesen komplexen Text einzulassen, wird mit einem Spektakel belohnt, das sich in Sachen absurder Komik immer wieder selbst übertrifft.« Neues Deutschland vom 29.07.2021

»Ein interessanter Effekt des Romans besteht darin, dass sich beim Versuch einer zumindest ansatzweisen Nacherzählung Bezüge erschließen, auch deutlich eine politische Botschaft zwischen den Zeilen erscheint, wo vorher, während der Lektüre, nichts zu sein schien. Das karnevaleske, auch humoreske Treiben an der Oberfläche zieht so sehr die Aufmerksamkeit auf sich, dass lange verborgen bleibt, wie sehr es im Untergrund gärt. (…) Das baltische Trauma von der großen russischen Invasion hat in Gogols Disko konkrete Gestalt angenommen – als Phantasmagorie, deren burleske Qualitäten der geopolitischen Horrorvision doch immerhin ein wenig von ihrem Schrecken nehmen.« Katharina Granzin, Frankfurter Rundschau vom 01.03.2021

»Paavo Matsin hat eine bizarre Satire geschaffen, bei der dem Leser ein über das andere Mal das Lachen im Halse stecken bleiben dürfte. … Seine überbordende Intertextualität macht den auch sprachlich dichten Roman zu einer anspruchsvollen Lektüre. … Warum aber heißt der überhaupt Gogols Disko? Womöglich, weil sich am Ende der Lektüre ein Gefühl einstellt wie nach einer langen Nacht in der Disko. Der Kopf dröhnt, man hängt in den Seilen. Erschöpft. Aber auch glücklich, dabei gewesen zu sein.« Clemens Hoffmann, SWR2 Lesenswert am 21.05.2021

»Paavo Matsin ist keiner von der Sorte Autoren, die sich im Legoland konventioneller Roman-Konstruktionen bedienen und ihre Leser zu kuschelig-behaglicher Lektüre einladen. Der ist ein literarischer Draufgänger, experimentell, ein Anarcho-Avantgardist, der sich über den eigenen Hang zu Geheimwissenschaften lustig zu machen versteht. Im Kellergewölbe von Gogols Disko malt er den Teufel an die Wand. Der baltische Ur-Horror vor der Großmacht Russland ist hier nicht in Luftpolsterfolie verpackt – und wird zugleich ad absurdum geführt. Mit Geschick und Cleverness erzeugt und verlacht er die Dämonen. … Bitte mehr davon!« Roland Gutsch, Nordkurier vom 09.03.2021

»Paavo Matsin, Jahrgang 1970, ist ein mythisch-romantischer Zukunftsroman gelungen, der seine Hauptdarsteller liebevoll beim Scheitern begleitet. Kunstvoll erzählt – und leider viel zu kurz.« General-Anzeiger Bonn vom 13./14.03.2021

»Gogols Disko ist nicht nur voller Bezüge zur Musik, sondern auch zur Literatur. Matsin durchstreift in seiner verrückten Disko die Felder der Politik und Geschichte, der Religion und Mystik bzw. Esoterik, der Freundschaft, der Liebe und des Todes – und das alles verpackt in eine Geschichte um einen (un)toten Dichter! Ein moderner, rasanter Roman mit vielen kuriosen Einfällen, der Seltenheitswert hat.« — Der Hotlistblog (2021)

»Gogols Disko ist reines Lesevergnügen. Sprachverliebte Kunst, die fast schon Selbstzweck ist. Absurdes Literatentheater, das begeistern möchte und dadurch Interesse weckt. Interesse für den Autor, für Estland und für Kunst. Wer jenseits des Mainstreams Leseerfahrungen machen möchte, ist hier bestens aufgehoben. Wer Lesen als Kunstform entdecken möchte, oder bereits zu schätzen gelernt hat, sollte unbedingt zugreifen.« Koreander – Der Bücherblog (2021)

»Gogols Disko bietet Dystopie von der humorvollen Seite, mit massenhaft anarchisch-bekloppten Einfällen und einer schwungvollen Erzählweise, die an die russischen Klassiker um Gogol und Dostojewski ebenso gemahnt wie an die schrägen Wirrungen Bulgakows.« Poesierausch (2021)

»Ein absolutes Lesevergnügen: irrsinnig witzig und richtig gut geschrieben – Kompliment auch an den Übersetzer Maximilian Murmann – und wirklich feinsinnig durchdacht von Paavo Matsin.« Radio MünsterStream (2021)

»Die Handlung wechselt zwischen absurden Szenen und Erinnerungsfragmenten der Figuren, in denen sich ihre Zerrissenheit, aber auch ihre Suche nach Liebe zeigt, denn im Grunde ist Gogols Disko ein Parabel über die Liebe. Paavo Matsin zelebriert sie in einem vor Fabulierlust sprühendem Stil, den der Übersetzer Maximilian Murmann für uns aus dem Estnischen übertrug. Dabei werden nicht nur Spitzen gegen Heimat und die Nachbarländer tief in den Boden der Geschichte gerammt, sie weisen dabei stets auch auf die Ecken und Kanten der realen Gegenwart, die sich in der zerbrechenden Zukunft trotz allem wieder finden lassen. … Ein lebenslustiger und tieftrauriger Blick in die Zukunft, doch auch ein liebevolles Zwinkern zurück.« Fantasyguide (2021)

»LSD-getränkter phantastischer (Sur)Realismus, politische Satire, melancholische Hommage an die russische Gangster-Romantik samt legendärem Alkoholmissbrauch und auch etwas unterschwellige Sexualpsychosen-Sublimation sowie eine nicht zu verhehlende Toilettenfixierung – Matsin stopft vielerlei in seine Schreibmaschine. … Eine höchst unterhaltsame, weil sehr skurrile und doch lebenspralle Lektüre.« Westzeit (2021)

»Ein groteskes, albtraumhaftes Treiben, Fantasie bordet über, zum Schluss ist man entweder tot oder in der Irrenanstalt. Doch hinter dem Klamauk steckt das alte baltische Trauma, die Angst vor erneuter Russifizierung vor dem Hintergrund aktueller Ukrainepolitik. … Ein preisgekrönter dystopischer Roman der Extraklasse.« — ekz.bibliotheksservice (2021)

»Trotz meiner Vergleiche zu Tolstoi und Bulgakow muss ich sagen, dass Gogols Disko keine simple Kopie anderer Bücher ist, sondern wirklich einzigartig und mit den vielen russischen, estnischen und jiddischen Begriffen sprachlich, dem spannenden Plot und den vielen Anspielungen inhaltlich aus der breiten Masse an Romanen hervorsticht. Matsins Roman ist amüsant und schwer in eine Schublade zu pressen: So einen Roman hat man noch nicht gelesen! « Travel Without Moving (2021)

»Gogols Disko ist zweifellos Matsins bislang bestes Werk: eine bizarre, traumartige Atmosphäre, bevölkert von bunten Charakteren und voller absurder Situationen. Matsin absorbiert Einflüsse aus Geschichte, Alchemie, Mystik und Literatur und schreibt immer klarer, ohne darüber seine Fähigkeit zu verlieren, eine magische und groteske Welt zu erschaffen: eine Welt, die sich einer Einordnung in Genres nicht unterwirft. (…) In Ermangelung besserer Begriffe könnte man Gogols Disko als zügellose Dystopie oder allegorische Groteske bezeichnen. Ein Buch, das antiutopisch und Parodie zugleich ist. In jedem Fall lässt Matsins freidrehende Fantasie die meisten estnischen Science-Fiction-Autoren weit hinter sich. (…) Die nachvollziehbaren sozialen Zustände und die außergewöhnlichen Ereignisse des Buches legen nahe, es dem magischen Realismus zuzuordnen – aber die Bilder, die Matsin heraufbeschwört, sind für diese Zuschreibung zu rastlos. Zu stark ist das Gefühl der Freiheit, das seine Bücher verströmen. Durch eine Verquickung von Humor, Irrwitz und Belesenheit hat Matsin eine einzigartige und befreiende Vision erschaffen, der auch die Moral nicht fehlt: Selbst wenn sich Situationen oder Verhältnisse dramatisch ändern, neigt das Leben dazu weiterzugehen.«Jan Kaus, Estonian Literary Magazine, Estland

»Vor fünf Tagen war der Name Paavo Matsin nicht besonders vielen geläufig. Am Montag wurde bekannt, dass er den besten estnischsprachigen Roman des vergangenen Jahres geschrieben hat. Gogols Disko ist ein provokantes Werk aus dem Viljandi der Gegenwart über das Viljandi der Zukunft. Der russische Zar ist an der Macht und Esten gibt es kaum noch. Echt verrücktes Zeug. Und wohltuend unkonventioneller Lesestoff.« — Margus Haav, Postimees, Estland

»Gogols Disko ist wie ein gehaltvolles Dessert, das man sachte und aufmerksam genießen muss.« — Janika Läänemets, Sirp, Estland

»In Viljandi kennt jeder jeden, aber die zaristische Zukunft der Stadt kann man bis auf Weiteres nur in Matsins Roman kennenlernen. In seinen Büchern holt Matsin auf karnevaleske Weise alles aus der Gegenwart und der 100-jährigen Unabhängigkeit Estlands heraus.« — Aki Petteri Lehtinen, Helsingin Sanomat, Finnland

»Paavo Matsins dystopischer Roman Gogols Disko ist eine bizarre Satire über Inbesitznahme auf vielen Ebenen. Sie ist geschickt gemacht und geschickt konstruiert.« — Anne-Marie Vedsø Olesen, Politiken, Dänemark

»Paavo Matsin gilt schon heute als Meister der klassisch postmodernen Stilisierung.« — Ilmārs Šlāpins, Rīgas Laiks, Lettland

Presse

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